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Boliviens Schatz im Salzsee

Es war Präsident Evo Morales, der 2010 den Grund­stein zur ersten Produk­tions­stätte in Llipi legte. Das Ziel: Die Boden­schätze des Landes sollten zum Herz­stück des Wirtschafts­wachstums werden. Und allen ein besseres Leben bringen.

Doch die Vision hat sich bisher nicht erfüllt. Ein Problem: Das ärmste Land des Kontinents hat nicht genug Fach­kräfte, um die natür­lichen Ressourcen zu nutzen. Denn der Abbau ist aufwendig:

Lithium ist ein Staats­projekt. Alles wird aus La Paz gesteuert. Ich gebe zu, dass wir lang­sam sind. Aber anders geht es nicht.

Miguel Parra,
Produktionsleiter der Fabrik in Llipi

Nahe der Salzwüste leben die Menschen in Dörfern, halten Lamas und bauen Quinoa an. Die, die keinen der wenigen Jobs in der Anlage haben, fürchten um ihre Existenz:

»Wir leben nur ein paar Hundert Meter vom See entfernt,« sagt Luisa Flores de Laso. »Aber niemand hat uns erklärt, was dort passiert. Die Firmen­chefs sollten mit uns sprechen.«

Die Umwelt leidet unter dem Abbau von Lithium: Durch die Förderung der Lake aus dem Grund­wasser sinkt der Grundwasser­spiegel, ganze Land­striche drohen zu vertrocknen. Doch die Pro­duktion geht weiter, schließlich ist der Welt­markt hungrig. Vor allem ein Land:

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Chinas Kampf um die Zukunft

Die Industriezone um Soundon New Energy liegt am Rande der ver­schmutz­ten Stadt Xiangtan, einer urbanen Öko-​Dystopie im Süden Chinas. Analog gegen digital – das ist ein klas­sisches chine­sisches Paradoxon:

Was uns über­rascht hat: In den Unter­nehmen, die wir in China besucht haben, waren die Arbeits­bedingungen ziemlich gut. Es ist ein Hightech-Umfeld, offen­bar weit weg von den Klischees der asia­tischen Textil­industrie.

Das Team

Autor
Boštjan Videmšek

Fotos
Matjaž Krivic

Storytelling, Schnitt
Sarah Nägele

Konzept
Lars Frensch

Grafiken
Anna-Lena Kornfeld

Dokumentation
Rainer Lübbert

Schlussredaktion
Katrin Zabel

Programmierung
Lorenz Kiefer

Redaktion
Jens Radü

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