»Geboren, um zu töten«. Als der 17-jährige Dimitrios Pagourtzis am 18. Mai 2018 in Texas acht Schüler und zwei Lehrer erschießt und dreizehn weitere Menschen verletzt, erscheint nur Stunden nach der Tat das erste Propaganda-Poster im Chat.

Chatnachricht

Ich verstehe nicht, warum Menschen denken, dass Morde/Genozid eine Rechtfertigung benötigen. Jeder einzelne Genozid war verdient, jeder einzelne Mord, jeder einzelne Amoklauf, jeder Krieg.

»Atomwaffen«-Mitglied, 14.06.2018

Osama Bin Laden mit Hakenkreuz: »Atomwaffen« feiern al-Qaidas Terroranschläge auf New York. Das World Trade Center bezeichnen sie als »die Türme Babylons«. Auch »James Mason mag Osama Bin Laden, weil er ›Babylons Hure‹ angegriffen hat«, heißt es im Chat.

Chatnachricht

Sobald ich einen Obdachlosen in Houston sehe, will ich einfach nur mein Auto beschleunigen und ihn überfahren.

»Atomwaffen«-Mitglied, 16.06.2018

Dieses gestellte Foto veröffentlichen »Atomwaffen« zusammen mit einer Kurzgeschichte im Internet. Auch in ihren Chats teilen Mitglieder selbstverfasste »short stories« über Folter und Mord. Journalisten, die über die Gruppe berichten, sind oft Teil ihrer Gewaltfantasien.

»Zerstört ProPublica mit allen nötigen Mitteln« postet ein Mitglied namens »Wallcroft« im Chat. Auch bei Twitter stellt er die Frage: »Warum führt nicht einfach jemand einen Brandanschlag auf ProPublica durch?«. ProPublica hatte Anfang des Jahres die Identität von fünf »Atomwaffen«-Mitgliedern offengelegt.

Weltuntergang ist ein wiederkehrendes Thema bei »Atomwaffen«. »Seid ihr bereit für den totalen Zusammenbruch?«, fragen sie auf einem ihrer Poster, »wir sind es«.

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