Gerade einmal sechs Wochen dauerte es, um die Welt in den Ersten Weltkrieg zu stürzen. Für den Historiker Herfried Münkler war das Attentat in Sarajevo im Juni 1914 die Initialzündung für den Absturz der Beziehungen zwischen den mächtigsten Staaten Europas. Weg von der Diplomatie, hin zu den Waffen:
Während sich die Truppen an der Westfront einen Stellungskrieg mit den alliierten Kräften lieferten, kämpften die deutschen Truppen im Osten gegen russische Streitkräfte.
Die siegreiche Schlacht bei Tannenberg wird zum Mythos, und um Generalfeldmarschall von Hindenburg entsteht ein ausgeprägter Kult.
Für keine der Parteien lief der Krieg wie geplant. Von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze graben sich die deutschen Soldaten in Schützengräben ein. Es kommt zu einem Stellungskrieg, in dem keine der Armeen großen Raum gewinnt:
Der Erste Weltkrieg war eine Materialschlacht – auch in der Propaganda. Den Alliierten bot der völkerrechtswidrige deutsche Einmarsch in Belgien mit der Ermordung von über 6500 Zivilisten und der willkürlichen Zerstörung von Dörfern und Städten genügend Anlass, das Bild des deutschen Soldaten als mordenden Barbaren oder vergewaltigende Bestie zu zeichnen.
Die Front ist erstarrt, Offensiven der Deutschen und der Alliierten scheitern – und zeigen den Befehlshabern: Dieser Krieg ist nicht zu gewinnen. Trotz der Todesmaschinerie aus Panzern, Kanonen und Stacheldraht. Noch heute zeugen Landmarken wie der Lochnagar-Krater vom Grauen des industrialisierten Krieges:
Autorin Birgit Großekathöfer
Gestaltung & Programmierung Lorenz Kiefer
Grafik Jennifer Friedrichs
Interview Marco Kasang
360°-Fotos Luca Vascon (4), Boštjan Burger (2), 360cities
Sprecherin Christine Hegeler
Dokumentation Heiko Buschke
Schlussredaktion Katrin Zabel
Redaktion Jens Radü
Historisches Filmmaterial: SPIEGEL TV
Fotos: AKG-Images (6), BPK, SZ Photo (2), Getty Images, Interfoto (3), United Archives/Mauritius Images, DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM/BPK, PICTURE ALLIANCE/DPA